Genau sechs Monate und vier Tage nach der letzten Skitour konnte ich nach dem durchzogenen Sommer und goldenen Herbst bei traumhaftem Wetter die Tourensaison eröffnen
Da die Schneeverhältnisse schwierig einzuschätzen waren (es hat zwar viel geschneit, aber die Sonne ist immer noch genug stark um die weisse Pracht schnell wieder schmelzen zu lassen) hab ich mir einige Optionen bereit gehalten. Sicher wollte ich im Waldemmental etwas versuchen.
Option 1, der Strick (1946m) konnte ich mir schon im Bus von Schüpfheim aus dem Kopf schlagen. Die zweite Variante war der Nünalpstock (1894m). Doch auch da hat die Abendsonne vom Freitag die gesamte Aufstiegsroute ausgeapert. Also blieb mir noch die "Notfallvariante", der altbekannte Haglere (1994m).
Leider haben die örtlichen Bauern die Stacheldrähte ihrer Weiden noch nicht demontiert/abgelegt, so dass ich bei drei Drähten suchen musste, bis ich eine passable Stelle zum überwinden gefunden hatte. Die Nacht war kälter als angenommen und der dünne Schneedeckel noch eisig. Auch war die Menge an Schnee definitiv weniger als ich erwartet hatte. Der Hang nördlich der Alpweid war mit Skiern noch nicht zu begehen, also hiess es dieselben zu schultern und über die Strasse via Hof den Hang zu umgehen.
Der weitere Anstieg auf der Strasse war dann ein Spiessrutenlauf mit "hüpfern" vom einen Schneebändchen zum nächsten. Bis Mitlist Gfäl bin ich noch weiter aufgestiegen. Beim Anblick der weiteren Aufstiegsroute zum Dählebode wurde mir aber klar, dass die Abfahrt wohl weder schön noch Materialschonend sein würde. Also fellte ich ab und suchte mir eher schlecht als recht einen Weg zurück zur Bushaltestelle "Camping".
Das Bergpanorama war wunderschön, allerdings wäre die ganze Übung mit Schneeschuhen angebrachter gewesen. Scheinbar war ich sowieso der erste, der sich in dieser Saison mit Skiern am Haglere versucht hatte.